Montag, 5. August 2013

Fußball im ORF – Warum kennt sich keiner aus?

Zugegeben: Beim gestrigen „Spitzenspiel“ der Bundesliga, bei dem Rapid trotz 90 Minuten in Unterzahl Sturm Graz mit 4:2 bezwang, gab es einige umstrittene Szenen. Dass jedoch die meisten davon durch die „Experten“ des ORF – Rainer Pariasek und Roman Mählich – völlig falsch analysiert wurden, tut trotzdem ziemlich weh.

Szene 1:
In Minute 80 erzielt Sturm ein Tor, welches vom Schiedsrichter Mag. Markus Hameter völlig zurecht wegen Abseits aberkannt wurde. Der ORF schaffte es aber weder direkt im Anschluss an die Szene noch in der Analyse nach dem Spiel, die Aktion im richtigen Moment zu stoppen. Immer zeigte man das Standbild ca. 1 Sekunde vor dem Abspiel, als Vujadinovic einen Pass andeutet. Hier war Beichler noch nicht vor dem letzten Rapidverteidiger, beim Zuspiel selbst allerdings schon. Man sieht ganz deutlich, dass Beichler bereits m Strafraum steht, während alle Rapidler noch einen Schritt davor sind. Also klares Abseits statt Fehlentscheidung.

Szene 2:
In der 77. Spielminute erzielt Brian Behrendt durch einen phänomenalen Weitschuss das 3:1 für Rapid. Nach Ansicht der ORF-„Experten“ war dieser Schuss für Sturm-Keeper Gratzei durchaus haltbar. Auch das ist bei genauerer Betrachtung unsinnig. 3 Verteidiger der Grazer verdeckten ihm die Sicht, dazu zieht sich der Ball noch ein ordentliches Stück nach außen, bevor er einschlägt. Dieser Ball ist für keinen Keeper der Welt haltbar, Gratzei daher auch überhaupt kein Vorwurf zu machen.

Szene 3:
In der 92. Minute trifft Sturm Graz erneut, wieder erkennt Schiri Hameter das Tor nicht an. Erneut legen sich alle beim ORF sofort wieder fest: Das Tor war regulär, weil keiner im Abseits stand. Dabei ist in keiner Einstellung zu erkennen, ob Hameter überhaupt wegen Abseits abgepfiffen hat oder nicht viel eher wegen dem möglichen Handspiel des Grazers. Dieses lässt sich zwar auch nicht beweisen, wäre aber deutlich logischer. Ob es nicht gleichzeitig ein Foul von Schrammel war, lässt sich diskutieren, wurde aber vom ORF ebenfalls nie erwähnt.









Schlussendlich hat sich gestern wieder einmal gezeigt, dass beim ORF keiner da ist, der kontrolliert, was die Experten von sich geben. Peinlich auch, dass diese Aussagen von vielen Medien ohne Überprüfung übernommen wurden und so weiter verbreitet wurden. Alles zusammen spricht das nicht gerade für die österreichische Sportmedienlandschaft.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Austria gegen FH Hafnarfjörður – Gegneranalyse!

Logo von FH Hafnarfjörður
Am Dienstag startet für die Austria und Salzburg die Champions League-Saison. Während die Salzburger über den Platzierungsweg  mit Fenerbahce Istanbul einen starken und international bekannten Gegner zugelost bekommen haben, trifft die Austria auf den isländischen Meister FH Hafnarfjörður (1:0 A/2:1 H gegen FK Ekranas/LIT).  Aber was hat es mit diesem Verein eigentlich auf sich?

Geschichte

Fimleikafélag Hafnarfjarðar, so heißt der Verein offiziell, wurde am 14. Oktober 1929 gegründet. In den 30er-Jahren fusionierte der Verein mit Haukar Hafnarfjörður zu ÍBH Hafnarfjörður, 1961 löste man die Partnerschaft jedoch wieder auf. 
Im neuen Jahrtausend hat man sich zum Topverein in Island etabliert, seit 2003 belegt man jedes Jahr einen der ersten beiden Plätze in der isländischen Meisterschaft, dazu gewann man 2007 und 2010 den Pokal und 2002, 2004, 2006, 2007 und 2009 den Ligapokal.
International konnte man bisher noch keine allzu großen Erfolge feiern, im Vorjahr scheiterte man in der Europa-League-Qualifikation nach einem Weiterkommen über den USV Eschen-Mauren (die Liechtensteiner spielen in der vierthöchsten Schweizer Liga) an AIK Stockholm, konnte in Schweden aber immerhin ein 1:1 holen. 
Neben der Fußballsektion gibt es noch eine weitaus prominentere Handballabteilung sowie Leichtathleten und Fechter.


Stadion


Das Stadion namens Kaplakriki ist den Bildern nach zu urteilen nicht unbedingt ein Hexenkessel. Es hat eine Kapazität von 6.000 Personen, wobei es nur für 2.200 Leute Sitzplätze gibt. Was für selbst für einen Österreicher klein klingt, ist für isländische Verhältnisse schon riesig, denn das (oder die?) Kaplakriki ist nach dem Nationalstadion in Reykjavik das zweitgrößte Stadion Islands. Andere Vereine  spielen in der ersten Liga dagegen sogar nur in „Arenen“, die knapp 1000 Fans Platz bieten.

Trainer

Coach Heimir Guðjónsson ist bereits seit 2008 der Chef bei FH, zuvor war er Co-Trainer unter dem späteren Nationaltrainer Ólafur Jóhannesson und zwischen 2000 und 2005 war der heute 44-Jährige selbst bei FH im Mittelfeld aktiv.  

Kader

Aktuell steht bei FH kein Nationalspieler im Kader, Mittelfeldtalent Einar Karl Ingvarsson spielt aber immerhin in der U21 Islands und 8 Spieler haben zumindest schon ein Länderspiel für das A-Team absolviert (die meisten übrigens nur unter dem oben bereits erwähnten Ólafur Jóhannesson).
3 englische Legionäre findet man im Kader: Sam Tillen spielte immerhin im Nachwuchs von Chelsea, ehe er nach einem Zwischenstop in Brentford (67 Spiele in der dritten Liga) den Sprung nach Island machte und über Fram Reykjavik in Hafnarfjörður landete. Linksverteidiger Danny Thomas absolvierte für Leicester City 2000 vor 13 Jahren sogar 3 Spiele in der Premier League, später schaffte er noch 163 Spiele in der League Two (4. Spielklasse) und spielt nun seit einem Jahr für FH. Der dritte im Bunde – Dominic Furness – hat eine weitaus weniger prominente Vita und im Internet außer einem Twitter-Profil (https://twitter.com/DomFurness) keine Spuren hinterlassen.  
Ansonsten gelten Björn Daníel Sverrisson (23 Jahre, Zentrales Mittelfeld, 89 Erstligaspiele in Island) und Torjäger Atli Vidar Björnsson (33 Jahre, Stürmer, 87 Erstligaspiele, 49 Tore) als Stars des Teams.  Sehr talentiert dürfte Krisitján Gauti Emilsson sein, der heute 20-Jährige wechselte 2010 für 800.000 € zum FC Liverpool, kehrte 2012 allerdings wieder zu seinem Stammverein zurück.
Weitere Spieler mit Auslandserfahrung sind Verteidiger Gudmann Thórisson (35 Zweitligaspiele in Norwegen bei Nybergsund), Mittelfeldspieler Holmar Örn Runarsson (25 Spiele in der dänischen Superligaen für Silkeborg) und Linksaußen Ingimundur Níels Óskarsson (5 Zweitligaspiele in Norwegen bei Sandness).

Taktik in der 2. Qualifikationsrunde


Im Hinspiel in Litauen versuchte FH vor allem über Konter zum Erfolg zu kommen, das 1:0 resultierte aus einem Kopfball nach einem Freistoß. Dass man dieses Spiel gewinnen konnte, grenzt (zumindest nach der von Ekranas geschnittenen Zusammenfassung auf YouTube) fast schon an ein Wunder, so waren die Litauer drückend überlegen und hatten einiges Pech mit Schiedsrichterentscheidungen und dem Aluminium. FH startete in einem 4-4-2 mit Doppelsechs, wobei die beiden 6er keine reinen Defensivspieler sind (einer ist laut transfermarkt.at sogar ein Flügelstürmer?!) 

Beim Rückspiel zu Hause agierten die Isländer in einem 4-3-3-System, wobei sie auch hier defensiv schwere Probleme hatten. Mehr kann man aus dem wirklich dürftigen Privatvideo-Material leider nicht herauslesen.

Fazit

Eine Mannschaft, die gegen Ekranas Panevezys schon schwere Abwehrprobleme gehabt hat, darf für den österreichischen Meister wirklich kein Problem sein. Dennoch sollte man die Aufgabe nicht all zu locker nehmen, denn ein zweites Düdelingen wäre für den gesamten österreichischen Fußball eine Katastrophe.

Dienstag, 2. Juli 2013

ÖFB-Cup-Auslosung oder die totale Blamage des ORF

Stellen Sie sich einen dörflichen Feuerwehrball vor, der vom schlechtesten Moderator im ORF (Bernhard Stöhr) moderiert wird! So in etwa präsentierte sich die „ÖFB-Cup-Gala“ gestern, live übertragen auf ORF Sport+.
Alle Peinlichkeiten dieses Abends aufzuzählen, würde zu lange dauern, daher hier nur ein kleiner Auszug:
  • Das Ambiente: Ein Saal mit gruseliger Stimmung, im Hintergrund ein faltiger Vorhang. Sieht alles nach Volksschultheater aus!
  • Der Einstieg: Irgendeine Frau erzählt irgendwelche Geschichten und merkt nicht, dass sie auf Sendung ist.
  • Ruben Rivera erhält den Award für den Torschützenkönig. Stöhr will ihn auf Englisch interviewen, er antwortet in brüchigem Deutsch. Scheinbar gibt es im ORF-Sport keinen, der halbwegs Spanisch spricht.
  • Man präsentiert das Wörthersee-Stadion als Finalstadion der nächsten Jahre – der Einspieler dazu funktioniert nicht – doch Stöhr löst  die Situation gekonnt: „Die meisten hier im Saal wissen eh, wie das Stadion aussieht“
  • Billard-Profi Jasmin Ouschan macht die Glücksfee an diesem Abend. Sie schafft es aber leider nicht, im Kugeltopf umzurühren.
  • Ouschan wird von Stöhr angebraten – sie lacht peinlich berührt
  • Bad Vöslau wird ausgelost – Stöhr grüßt den Trainer im Publikum:  „Hallo Willi“
  • Stöhr befördert Leoben zum Regionalligisten
  • Stöhr lacht über jedes zweite Duell
  • Ein Verein bleibt im Profitopf übrig – Stöhr:„Schau ma mal, wer das ist!“

Also lieber ORF, eine Live-Übertragung der Auslosung mag ganz interessant sein, wenn man es schaffen würde, sie zumindest halbwegs professionell wirken zu lassen. Diese Veranstaltung bestätigt nur zwei Vorurteile:
1. Kein Mensch im ORF und im ÖFB interessiert sich für den Cup
2. Auf ORF Sport+ wird immer amateurhaft übertragen
Wenn man es nicht bald schafft, eine vernünftige Vermarktung des Pokals auf die Füße zu stellen, könnte man den Bewerb auch ganz absagen. So wirft dieser ganze Event nur einen dunklen Schatten auf alle Beteiligten.
Achja, hier noch einige interessante Partien der ersten ÖFB-Cup-Runde:

LASK vs. SK Rapid Wien
Oberwart vs. FK Austria Wien
St. Florian vs. FC Red Bull Salzburg
Team Wiener Linien vs. SK Sturm Graz
Schwaz vs. Wolfsberger AC
SC Bregenz vs. SV Ried
Draßburg vs. SC Wiener Neustadt
Allerheiligen vs. FC Wacker Innsbruck
Seekirchen vs. Admira
Sportverein Austria Salzburg vs. Grödig

Dienstag, 25. Juni 2013

Was ist los bei Rapid?

Wie heute von Sportdirektor Helmut Schulte und Trainer Zoran Barisic bekannt gegeben wurde, werden bei den Hütteldorfern nach Christopher Dibon keine Neuverpflichtungen mehr folgen. Dabei sprach das sportliche Führungsduo vom internationalen Geschäft als kein unbedingtes Ziel.

Doch wo sind plötzlich die von Schulte noch angekündigten weiteren zwei Neuverpflichtungen?

Präsident Edlinger dürfte plötzlich auf die Idee gekommen sein, dass der Verein eigentlich kein Geld hat, weil Manager Werner Kuhn keinen neuen Premium-Sponsor findet und dadurch zusätzlich zum einkalkulierten jährlichen Budget-Loch noch eine weitere Lücke im grün-weißen Finanzplan entstanden ist.
Die Unfähigkeit des Vorstands und des Managers müssen nun die sportlichen Verantwortlichen ausbaden. Schulte steht jetzt natürlich als Sportdirektor in der Kritik, weil keine Neuzugänge mehr kommen, dabei hatte er schon mit zwei Spielern Verträge ausgehandelt, doch nun kam das Zurück aus dem Präsidium. Für den erst im Winter gekommenen Deutschen ist diese Lage jetzt unglücklich, weil auch seine Aussagen nicht so wirkten, als würde er diesem Kader eine Qualifikation für die Europa League nächstes Jahr zutrauen.

Doch wie stark/schwach ist der Kader wirklich?

Der Kader besteht nur noch aus den zwei Routiniers Steffen Hofmann und Branko Boskovic, die zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, und einer großen Menge talentierter, junger Spieler, denen aber jegliche Erfahrung fehlt. Zudem ist der Kader an manchen Stellen so dünn besetzt, dass im Falle einer Verletzung kein einziger Ersatz da wäre. Für das im modernen Fußball so wichtige defensive Mittelfeld hat man aktuell überhaupt keinen einzigen Spieler im Kader, der diese Position auch gelernt hat. Mit Harald Pichler spielte schon vergangene Saison dort meistens ein Innenverteidiger, andere Möglichkeiten wären nur die offensiver ausgerichteten Boskovic oder Wydra.
Die Langzeitverletzten Schimpelsberger, Starkl, Alar und Palla führen dazu noch zu gravierenden Problemen in der Außenverteidigung und im Sturm. Am defensiven Flügel stehen dem Trainer mit dem gelernten Stürmer Christopher Trimmel (rechts) und dem zuletzt fehleranfälligen Thomas Schrammel (links) nur zwei Profis zur Verfügung, dazu kämen im Notfall noch die Amateure Lukas Denner und Mario Pavelic. Im Sturm steht mit Terrence Boyd überhaupt nur ein einziger fitter Spieler im Kader, und auch bei ihm bestehen berechtigte Zweifel an der Bundesligatauglichkeit.
Zoran Barisic gilt zwar als Förderer der Jugend, aber mit dieser Mannschaft wäre selbst für ihn eine Teilnahme am Europacup nächstes Jahr ein riesiger Erfolg.

Doch wo ist eigentlich das Geld?

Das weiß keiner. Vermutlich in irgendwelchen dubiosen Kreisen rund um Präsident Edlinger, der unkontrolliert agieren kann, verschwunden. Näheres wird man wohl erst im Herbst erfahren, wenn ein neuer Präsident gewählt und daher der alte entlastet werden muss. 

Das Transferkarusell dreht sich - nur Rapid springt schon ab

Die neue Saison startet steht bald wieder vor der Tür, es ist Zeit, auf die bisherigen Transferaktivitäten der Bundesligaklubs zu blicken:

FK Austria Wien:

Bis auf den Wechsel auf der Trainerposition (Nenad Bjelica statt Peter Stöger) tut sich beim Meister noch relativ wenig. Mit Rubin Okotie (Sturm Graz), Christian Ramsebner (Wr. Neustadt) und seit heute auch Daniel Royer (1. FC Köln) stehen zwar bereits drei Neuzugänge fest, die wichtigen Personalien (Hosiner, Suttner, Gorgon…) entscheiden sich aber wohl erst, wenn auch in den großen Ligen Schwung ins Transferkarussell kommt. Im Fall Nacer Barazite dürfte vorerst keine Einigung abzeichnen, der Niederländer bleibt bei Monaco, könnte jedoch im Laufe des Sommers doch noch nach Wien wechseln.

Red Bull Salzburg:

Ungewöhnlich ruhig verhalten sich die Salzburger bis jetzt auf dem Transfermarkt. Mit den Talenten Yordy Reyna (Alianza Lima, 2.5 Mio. €) und Ante Roguljic (Adriatic Split, 2 Mio. €) holte man für viel Geld zwei Perspektivspieler, dazu kommt mit Peter Gulacsi ein Herausforderer für das umstrittene Torhüterduo Gustafsson/Walke. Es ist aber durchaus noch möglich, dass noch weitere Verstärkungen für den Vizemeister folgen.

SK Rapid Wien:

Mit Christopher Dibon (Salzburg, Leihe) ist erst ein Neuzugang da, wie Sportdirektor Helmut Schulte bekannt gegeben hat, sollen auch keine weiteren mehr folgen. Auf der anderen Seite verlässt den Rekordmeister mit Mecki Katzer, Stefan Kulovits und Markus Heikkinen viel Erfahrung, dazu müssen sich auch Adthe Nuhiu und Thomas Prager einen neuen Verein suchen.

SK Sturm Graz:

Bei den Steirern gibt es nach der verkorksten Saison 2012/13 große Änderungen. Mit Darko Milanic wurde nicht nur ein neuer Trainer verpflichtet, auch der Kader wurde ordentlich umgebaut. Bereits 5 neue Spieler wurden verpflichtet (Anel Hadzic, Daniel Offenbacher, Daniel Beichler, Marco Djuricin und Aleksandar Todorovski), weitere Neuzugänge sollen folgen (Markus Hammerer, Christian Thonhofer,Robert Beric) . Dafür gingen Rubin Okotie, Ferdinand Feldhofer, Richard Sukuta-Pasu, Haris Bukva, Matthias Koch und Florian Neuhold, auch auf dieser Seite sind durchaus noch Veränderungen möglich.

Wolfsberger AC:

Beim Aufsteiger der abgelaufenen Saison setzt man auf Kontinuität: Mit Alexander Kofler, Daniel Dunst (beide Austria Lustenau) und Danijel Micic verpflichtete man bisher 3 Spieler aus der HfM-Liga, dazu kommt Kevin Vaschauner aus Feldkirchen. Den Verein verlassen dagegen Sandro Zakany, Christoph Cermenjak, Mario Kröpfl  und Stephan Stückler.

SV Ried:

Julius Perstaller (Wacker Innsbruck), Oliver Kragl (Babelsberg) und Berhard Janeczek (Mönchengladbach) heißen die bisherigen Neuzugänge der Rieder. Dazu wird Sandro Wieser aus Hoffenheim ausgeliehen. Neben Anel Hadzic, der bei Sturm den nächsten Schritt wagt, verlassen mit Markus Hammerer, Ivan Carril, Nacho, Emanuel Schreiner, Markus Grössinger und Max Karner keine Leistungsträger den Verein. Dramatischer ist da schon der Abgang von Marco Meilinger, der zurück zu Salzburg muss

SC Wiener Neustadt:

Sehr aktiv präsentieren sich die Wiener Neustädter heuer am Transfermarkt. 9 Neuzugänge haben bereits ihren Weg ins Industrieviertel gefunden, während gleich viele Spieler den Verein verlassen mussten. Die meisten Neuzugänge (Dobras, Koch, Mally, Fröschl, Stangl) sind Ausgemusterte oder Gescheiterte von größeren Clubs, dazu kommen mit Witteveen, Sereinig und Schöpf noch 3 Zweitligaspieler und Daniel Maderner aus der AKA St. Pölten.

FC Wacker Innsbruck:

Die Tiroler verzichten in der nächsten Saison auf die Schlüsselspieler Julius Perstaller, Marcel Schreter, Carlos Merino, Martin Svejnoha und Dario Dakovic, welche alle den Klub verlassen. Dafür holten sie mit Daniel Brauneis, Miroslav Milosevic und Stipe Vucur 3 Spieler, die in unteren Ligen aufgezeigt haben und teilweise auch von anderen Vereinen umworben worden waren. Dazu kommen Michael Steinlechner von Ex-Kooperationspartner Wattens und Julian Weiskopf aus Lienz.

Admira Wacker:

Beim 9. der abgelaufenen Spielzeit gibt es bisher hauptsächlich Abgänge zu vermelden. Plassenegger, B. Sulimani, Tito, Macho und Seebacher verlassen die Südstädter, Palla und Seeger kehren zu ihrem Stammklub zurück und Patrik Jezek beendet seine Karriere. Als Neuzugänge stehen bisher nur Wilfried Domoraud (Mattersburg) und Stephan Zwierschitz (St. Pölten) fest.

SV Grödig:

Der Aufsteiger baut für seine erste Bundesligasaison kräftig um: Zulechner und Stankovic (Horn), Boller (Lustenau), Karner (Ried), Huspek (BW Linz) und Elsneg (Kapfenberg) verstärken die Salzburger, dafür verlassen Top-Scorer Witteveen, Öbster, Lexa, Auer und Simic den Klub. Weitere Neuzugänge sind jedoch auch hier zu erwarten.


Dienstag, 4. Juni 2013

Große Saisonanalyse!

Die Bundesligasaison 2012/13 ist beendet, mit dem FC Pasching ist auch der Cupsieger gefunden. Es ist Zeit für die große Saisonanalyse:

FK Austria Wien

Eine rundum gelungene Saison für die Wiener. Souveräner Meistertitel, dazu wurde Philipp Hosiner Torschützenkönig und von der Bundesliga als Spieler der Saison ausgezeichnet, einzig die Cup-Finalniederlage gegen Regionalligist Pasching sorgte zum Saisonabschluss für lange Gesichter am Verteilerkreis.

Der Titel ist vor allem einem Mann zu verdanken: Cheftrainer Peter Stöger. Während sich die Austria-Mannschaft im Frühjahr unter Ivo Vastic noch so schlecht wie lange nicht mehr präsentierte und sogar das internationale Geschäft verfehlte, schaffte es der 47-jährige Wiener aus dem Team im Handumdrehen eine Meisterelf zu formen. Und das, obwohl die Transfers größtenteils danebengingen. Abgesehen von Stürmerstar Philipp Hosiner, der sich als Volltreffer herausstellte, stießen im Sommer mit Sebastian Wimmer und Thomas Murg nur zwei Nachwuchshoffnungen zur Austria. Ach ja, und natürlich der Megaflop Dare Vrsic, für den zwar 500.000€ an Olimpia Ljubljana überwiesen wurden, der bei seinen 17 Einsätzen (5x ein-, 9x ausgewechselt) seinen Preis aber nur äußerst selten rechtfertigen konnte.  In der Rückrunde durfte er gar nur 4x auf dem Platz seine „Qualitäten“ zeigen, auch 0 Tore und 2 Assists sprechen bei einem Offensiven Mittelfeldspieler nicht unbedingt für eine gelungene Saison.

Auch Winterneuzugang und Rückkehrer Nacer Barazite konnte seine Stärken im Frühjahr nur selten auf dem Platz zeigen. Er wurde durch eine komplizierte Knieverletzung länger aus dem Gefecht gesetzt und kam so nur zu 5 teilweise sehr kurzen Einsätzen. Dennoch scheinen die Verantwortlichen in Favoriten von ihm überzeugt zu sein, aktuell scheint es so, als würde die Kaufoption, die mit seinem Stammverein AS Monaco vereinbart wurde, gezogen werden. Die Bestätigung wird wohl im Laufe der Woche erfolgen.

FC Red Bull Salzburg

Bei den Bullen gilt es erneut eine erfolglose Saison zu verarbeiten. In allen Wettbewerben wurden die selbst gesteckten Ziele verfehlt, und das trotz einer spielerischen Steigerung unter Coach Roger Schmidt und der besten Punkteausbeute in der Vereinsgeschichte. Doch es begann schon im Sommer mit dem Untergang, als man in CL-Quali-Runde 2 an Düdelingen scheiterte.

Auch auf nationaler Ebene blamierte man sich im Cup-Halbfinale gegen die eigene „Filiale“ Pasching, die schlussendlich auch den Meister im Finale bezwang und sich so den Titel holte. Dazu noch der zweite Platz gegen die übermächtige Austria und schon ist eine schwache Saison perfekt.

Doch die Zukunftsaussichten für die Salzburger sind exzellent. Mit Spielern wie Mané, Kampl, Soriano und Alan hat man den wohl stärksten Kader in der Red Bull-Ärä zusammengestellt, Trainer Roger Schmidt ist ein absoluter Fachmann. Dennoch knistert es im Bullenstall, angeblich dürfte die Amtszeit des Deutschen im Sommer schon wieder enden, er scheint dem Ruf des 1. FC Köln zu folgen. Sollte er doch bleiben, sind die „Dosen“ nächstes Jahr haushoher Titelfavorit.

SK Rapid Wien

Eine durchschnittliche Saison, die sich sehr schwach anfühlte, erlebten die Rapid-Fans heuer. Dabei schaffte man es als einziges heimisches Team in die Gruppenphase der Europa League, erreichte mit dem internationalen Geschäft das Ziel in der Liga und kam im Cup immerhin ins Viertelfinale (wo man wie die Austria und Salzburg an den Paschingern scheiterte). Doch die scheußlichen Leistungen der Mannschaft unter Peter Schöttel und der große Rückstand auf den Stadtrivalen zusammen mit der blamablen Serie in den Derbys (nur 1 Punkt aus 4 Spielen) färbte die Saison dunkel und trübt somit das Saisonfazit.

Erst unter Neo-Coach Zoran Barisic fand die Mannschaft zumindest teilweise zu ansehnlichem Fußball zurück und die Spieler kämpften wenigstens wieder auf dem Platz. Man kann nur hoffen, dass die Transfers im Sommer besser werden als vergangenes Jahr, als mit Stürmer Terrence Boyd (technisch auf Regionalliganiveau) und Innenverteidiger Gerson (schwache Leistungen und angebliche abendliche Eskapaden) zwei Neuzugänge die Erwartungen nicht erfüllen konnten.

Sturm Graz

Glück gehabt – so könnte man die Saison der Steirer betiteln. Nach einem schwachen Herbst und einer noch schwächeren ersten Frühjahrshälfte unter Peter Hyballa folgte ein unterirdisch schwaches Saisonfinish unter Interimstrainer Markus Schopp. Dennoch schaffte man es (auch dank der Unfähigkeit der Wolfsberger und Rieder) in die Europa League-Qualifikation.
Wenn der Meister von 2010 nicht endgültig im Mittelmaß der Liga versinken will, muss im Sommer ein Neuanfang gemacht werden.  Der neue Coach Darko Milanic (bis jetzt NK Maribor) muss sich so schnell wie möglich daran machen, gemeinsam mit dem bisher unglücklich agierenden Generalmanager Gerhard Goldbrich einige Spieler auszusortieren und den Kader zu verstärken. Mit Anel Hadzic und Daniel Offenbacher sind schon zwei Neuzugänge da, um den Ansprüchen gerecht zu werden, sollten jedoch noch einige weitere Verstärkungen folgen.

Wolfsberger AC

Pech gehabt – so könnte man die Saison der Kärntner betiteln. Der Aufsteiger startete durchwachsen in die Liga, konnte sich aber im Laufe der Saison immer weiter steigern und verpasste am letzten Spieltag nur durch die eigene Unfähigkeit einen Platz in der Europa-League-Qualifikation.

Trainer Nenad Bjelica leistet im Lavanttal wirklich gute Arbeit, formte aus einem wenig prominenten Kader eine starke Truppe und hält so die Kärntner auf einem guten Weg Richtung Etablierung in der höchsten Spielklasse. Wenn der gesamte Verein so weiterarbeitet wie in dieser Saison, steht einem langen Aufenthalt in der Erstklassigkeit nichts im Weg.

SV Ried

In dieser Saison gab es eigentlich kein Mittelfeld in der Liga – und wenn doch, dann war es die SV Ried. Die Innviertler waren schlussendlich deutlich von der Europa League entfernt, hatten aber noch weniger mit dem Abstieg zu tun. Dennoch war es für Rieder Verhältnisse eine aufregende Saison, da der im Sommer verpflichtete Trainer Heinz Fuchsbichler bereits im November seinen Sitz räumen musste, den nach einer kurzen Übergangsphase unter Langzeit-Assistent Gerhard Schweitzer seit Dezember Michael Angerschmid innehat.

Im Sommer wird für ihn und Manager Stefan Reiter einiges zu tun sein, um den Standard der letzten Jahre zu halten, mit Nacho, Meilinger und Hadzic verlassen mehrere Säulen der letzten Jahre den Verein. Keine ungewohnte Situation jedoch, verlieren die Rieder doch jede Saison mehrere Stammspieler an prestigeträchtigere Klubs.

SC Wiener Neustadt

Vor der Saison noch als Fixabsteiger gehandelt, konnte sich die Truppe von Heimo Pfeifenberger durch ein gutes Finish doch noch in der Bundesliga halten. Mit einer jungen, talentierten Mannschaft zeigten die Niederösterreicher teilweise erfrischenden Fußball. Auffallend war, dass man trotz der nicht gerade beeindruckenden Kulisse in der Heimat deutlich erfolgreicher war als auswärts. Vielleicht waren die Gegner ja auch geschockt von der Stille im „Stadion“ der Neustädter, denn im Schnitt verirrten sich nur 2.871 manchmal zahlende Fans auf die „Tribünen“.

Auch in der nächsten Saison wird es für die seit dem MAGNA-Ausstieg finanzschwachen Niederösterreicher schwer mit dem Klassenerhalt, doch vermutlich schaffen es die Verantwortlichen auch heuer wieder, einen preiswerten und trotzdem qualitativ akzeptablen Kader zusammenzustellen.

Wacker Innsbruck

Eigentlich eine ziemlich verkorkste Saison für die Tiroler. Walter Kogler musste schon im Oktober seinen Platz räumen, Nachfolger Roland Kirchler fiel der Öffentlichkeit hauptsächlich durch Beleidigungen oder sogar Tätlichkeiten gegenüber den Schiedsrichtern auf, schaffte aber schlussendlich doch den Klassenerhalt. Dabei muss man sich aber auch beim WAC bedanken, ohne deren Mithilfe am letzten Spieltag die Tiroler jetzt in Liga 2 wären.

Auch in den nächsten Jahren wird es für die Innsbrucker wohl ein Existenzkampf, denn auch heuer konnte die Lizenz erst im letzten Moment gesichert werden. Große Sprünge am Transfermarkt werden nicht möglich sein, doch der überalterte Kader bräuchte dringend einige Verstärkungen, um nächstes Jahr weniger um den Klassenerhalt zittern zu müssen

FC Admira Wacker

Auch in der Südstadt hieß es Zittern bis in die letzte Sekunde, erst am letzten Spieltag konnte man durch den Sieg gegen Mattersburg den Ligaverbleib sichern. Zuvor war man nach schwachen Leistungen und unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen immer tiefer in den Abstiegskampf gerutscht. Auch finanziell sind die Niederösterreicher nicht unbedingt gut situiert, wie das andere Wacker mussten auch sie bis zum letzten Moment um die Lizenz zittern.

Die Defensivschwächen müssen dringend ausgebessert werden, auch im Tor hat man nach der Langzeitverletzung von Jürgen Macho wieder ein Problem. Einige Arbeit wartet also auf die Zuständigen, um den Kader für die nächste Saison auf ein erstligareifes Niveau zu bringen.

SV Mattersburg

Am Ende ging alles schief. Die Unabsteigbaren aus dem Burgenland sind abgestiegen, am letzten Spieltag hat man trotz bester Ausgangslage durch eine Niederlage gegen die Admira alles verspielt. Dennoch sind sie von allen Abstiegskandidaten am besten für die zweite Liga gerüstet, der Verein steht auf gesunden Beinen, die Spieler haben langfristige Verträge und die Nachwuchsarbeit funktioniert bestens.


Trotzdem wird es schwer, nächste Saison sofort wieder nach oben zu kommen, da man in der Heute-für-Morgen-Erste-Liga auf starke Gegner wie Altach, Austria Lustenau, Kapfenberg oder St. Pölten trifft, die alle das Ziel haben, sich in den nächsten Jahren in der Bundesliga festzusetzen.

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Donnerstag, 23. Mai 2013

Immer noch Spannung im Abstiegskampf?!


Die 35. Bundesligarunde ist beendet und die Wiener Austria hat sich den ersten Meistertitel in der Ära nach Frank Stronach, den insgesamt 24. in der Vereinsgeschichte, geholt. Durch das 4:0 gegen Mattersburg sicherte sich die Stöger-Elf den höchst verdienten Titel, während der gestrige Gegner noch einmal zittern muss. Durch das Last-Minute-Tor von Christopher Wernitznig, das den Innsbruckern den 2:1-Sieg gegen Sturm Graz sicherte, bleiben auch die Burgenländer noch in Abstiegsgefahr. Doch was spricht für wen in der entscheidenden Runde?

SV Mattersburg

Der größte Vorteil der Burgenländer ist die Ausgangslage. Mit 3 Punkten vor dem Tabellenletzten Admira steigt das Team von Langzeittrainer Franz Lederer nur dann ab, wenn sie gegen die Südstädter selbst verlieren und auch Wiener Neustadt (gg. Sturm) und Innsbruck (gg. den WAC) gewinnen. Außerdem bewiesen die Mattersburger (mit Ausnahme der nach 5 Minuten entschiedenen Partie gegen die Austria) zuletzt eine ansprechende Form – sie besiegten Rapid und den WAC und holten einen Punkt gegen Ried.

Als Nachteil könnte sich die schwache Form von Goalie Thomas Borenitsch herausstellen, der gegen die Austria zweimal schwer patzte. Außerdem könnte die Partie gegen die Austria einen psychologischen Knick gegeben haben.

SC Wiener Neustadt

Die Neustädter haben mit dem Sieg gegen WAC noch einmal Aufwind bekommen und haben mit dem seit dem Trainerwechsel extrem schwachen SK Sturm Graz einen besiegbaren Gegner in der letzten Runde, gegen den sie heuer noch nicht verloren haben. Positiv ist zudem die Defensivstatistik der Elf von Heimo Pfeifenberger, mit 60 Gegentoren haben sie die beste Abwehr der Teams im Abstiegskampf.

Diese scheint allerdings zu Schaden der Offensive agieren, denn nur 29 Tore für Tadic, Friesenbichler & Co. ist absoluter Tiefstwert in der Liga.

FC Wacker Innsbruck

Das Tor von Wernitznig zum gestrigen 2:1 könnte das entscheidende Tor gewesen sein, durch welches sich die Tiroler noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnen dürfen. Der sonntägliche Gegner WAC zeigt sich aktuell auch in schwacher Form, die Kärntner holten aus den letzten 8 Spielen nur 5 Punkte. Dazu können die Tiroler auf Keeper-Routinier Szabolcs Safar bauen, der Ungar rettete zuletzt immer wieder wichtige Punkte.

Leider ist er jedoch der einzige bundesligawürdige Akteur im schwachen Innsbrucker Defensivverbund. Immer wieder patzten Verteidiger schwer und kosteten so wertvolle Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Ein weiterer Schwachpunkt des westlichsten Bundesligisten ist die Chancenverwertung, vor allem Christopher Wernitznig und Roman Wallner vergaben zuletzt immer wieder „Hundertprozentige“. Das könnte am Ende entscheidend sein.

FC Admira Wacker Mödling

Für die Südstädter spricht in erster Linie die Offensive. Hier hätte der Verein durchaus das Potenzial, um die internationalen Plätze zu erreichen.

Dagegen scheint die Abwehr nicht erstklassig. Mit 68 Gegentoren ließ man nach Innsbruck die meisten zu, nun fällt auch noch Stammtorwart Jürgen Macho aus. Nochdazu gilt sein Vertreter Patrick Tischler nach seinen Leistungen im Herbst nicht gerade als stabiler Torhüter.
Ein weiteres Problem ist, dass sich Trainer Didi Kühbauer mittlerweile mehr in Kritik an den Schiedsrichtern verstrickt anstatt sich auf seine Mannschaft zu konzentrieren.